Prof. Dr. Dr. h. c. Stefan H. E. Kaufmann

Mitglied des Kuratoriums

Wissenschaftlicher Leiter Physiologie/Medizin

Stefan H. E. Kaufmann ist Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie in Berlin (1993). Nun ist er Direktor Emeritus sowohl dort als auch am Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen. Außerdem ist er Seniorprofessor an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Faculty Fellow des Hagler Institute for Advanced Study an der Texas A&M University, College Station, USA, Honorarprofessor an der Universidad Peruana Cayetano Heredia in Lima, Peru, Gastprofessor an der Tongji-Universität, Fakultät für Medizin, Shanghai, China, an der Peking Union Medical College, Peking, China, sowie Honorarprofessor an der Stellenbosch-Universität in Kapstadt, Südafrika. Er erhielt die Ehrendoktorwürde (Doctor Honoris Causa) der Aix-Marseille Université in Frankreich.

Kaufmann schloss 1977 sein Biologiestudium an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit der Promotion (summa cum laude) ab. Von 1987 bis 1991 war er Professor für Medizinische Mikrobiologie und Immunologie, anschließend bis 1998 ordentlicher Professor für Immunologie an der Universität Ulm.

Seine wissenschaftlichen Interessen umfassen die Immunantwort auf bakterielle Krankheitserreger, insbesondere den T-Zell-vermittelten Schutz und Pathologien mit einem Fokus auf Tuberkulose, die rationale Entwicklung von Impfstoffen sowie Biosignaturen zur Diagnose und Prognose von Krankheiten. Ein von seiner Forschungsgruppe entwickelter Tuberkulose-Impfstoff wird derzeit in mehreren Phase-III-Studien auf Schutzwirkung und Sicherheit getestet.

Kaufmann ist Mitglied zahlreicher Gesellschaften und Akademien, darunter der American Academy of Microbiology, der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und der European Molecular Biology Organization (EMBO). Er war Präsident und Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Präsident der European Federation of Immunological Societies (EFIS) sowie Präsident der International Union of Immunological Societies (IUIS).

Kaufmann hat mehr als 1000 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht, überwiegend in hochrangigen Fachzeitschriften, und verzeichnet laut Google Scholar über 100.000 Zitationen. Er gehört zu den weltweit am häufigsten zitierten Wissenschaftlern (PLoS Biol 17(8): e3000384, 2019) und ist einer der meistzitierten Immunologen weltweit – sein h-Index (nach J. E. Hirsch) beträgt laut Google Scholar 158. Stefan Kaufmann wurde mit zahlreichen wissenschaftlichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Aronson-Preis des Landes Berlin (1988), der Smith-Kline-Beecham-Forschungspreis (1999), der Pettenkofer-Preis (1992), der Hauptpreis der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (1993), die Eijkman-Medaille der Universität Utrecht (2004), der Gardner-Middlebrook-Preis (2014), der Gagna A. & Ch. Van Heck Preis (2018) und der Ernst-Hellmut-Vits-Preis (2022).

Kaufmann hatte zudem zahlreiche herausragende Positionen inne: Er war Vorsitzender des Kuratoriums der Ernst-Schering-Stiftung, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des Memento-Preises, Mitglied des Vorstands der Robert-Koch-Stiftung, Vorstandsmitglied der Global Alliance for Vaccines and Immunisation (GAVI), Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Global Alliance for TB Drug Development (TB Alliance) sowie Mitglied des Strategischen Beratungskomitees der European and Developing Countries Clinical Trials Partnership (EDCTP).

Foto/Credit: Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie