Verantwortung und Nachhaltigkeit

Sustainability

Beitrag der Lindauer Tagungen

Die Förderung des Austausches und die Organisation einer Plattform für wissenschaftlichen Fortschritt sowie für Lösungen zu globalen Fragestellungen – damit wollen die Lindauer Nobelpreisträgertagungen einen Beitrag zu einer offenen und integrativen Wissenschaftsgemeinschaft, zu gesellschaftlichem Fortschritt und ökologischer Nachhaltigkeit leisten.

Die Lindauer Tagungen schlagen Brücken zwischen Generationen, Disziplinen und Kontinenten. Aber wie bei jeder Veranstaltung und Aktivität haben auch die Organisation und Durchführung der Tagungen negative Auswirkungen auf die Umwelt. Das Kuratorium und die Stiftung arbeiten ständig daran, diese Auswirkungen auf verschiedenen Wegen zu verbessern und andere in die Lage zu versetzen, ebenfalls so zu handeln.

Kompensation von CO2-Emissionen

Seit 2018 unterstützen die Lindauer Tagungen das nahegelegene Degermoos und weitere Moor-Renaturierungsprojekte, um den CO2-Ausstoß durch die Tagungen und die Flugreisen der Teilnehmer*innen zu kompensieren. Auch wenn die jüngsten Entwicklungen beim digitalen Arbeiten zu geringeren CO2-Emissionen aufgrund von weniger Reisen und Ressourceneinsatz geführt haben, sind wir überzeugt, dass die persönliche Begegnung ein wichtiger Teil dessen ist, was die Nobelpreisträgertagungen so inspirierend und wertvoll macht. Die Kompensation unvermeidbarer künftiger Emissionen durch entsprechende Projekte bleibt daher ein Eckpfeiler des Engagements zur Reduzierung negativer Umweltauswirkungen.

Deshalb haben die Lindauer Nobelpreisträgertagungen 2021 beschlossen, jährlich 7.500 € in die Renaturierung von Moorgebieten zu investieren. Durch das „Klimaschutzprogramm Bayern 2050“ wird dieser Betrag jährlich auf 75.000 € erhöht. Es lässt sich zwar nicht genau berechnen, doch Schätzungen zufolge überkompensieren die Lindauer Tagungen damit die für eine einzelne Veranstaltung zu kalkulierenden Emissionen um etwa 50 Prozent. Das nächste Renaturierungs-Großprojekt wird mit diesen Mitteln in Degermoos realisiert; die Fertigstellung wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen.

Ganzheitlicher Ansatz für mehr Nachhaltigkeit

Viele weitere Einzelmaßnahmen tragen dazu bei, unerwünschte Auswirkungen auf die Natur zu verringern. Die Einführung von Cloud-Diensten löst seit einiger Zeit energieintensivere Festplatten ab, wodurch indirekte Emissionen minimiert und der ökologische Fußabdruck der Organisation im Rahmen des möglichen reduziert werden. Dies ist besonders relevant, weil mehr digitalisierte Arbeit auch einen höheren Energieverbrauch an sich bedeutet. Wiederverwendung, Langlebigkeit und Nachhaltigkeit von Materialien und Produkten sind ein grundsätzliches Prinzip bei der täglichen Arbeit des Kuratoriums. Darüber hinaus kompensieren die Lindauer Tagungen alle CO2-Emissionen, die durch Druckprodukte verursacht werden, durch deren Zertifizierung.

Ein weiterer Aspekt ist nachhaltige Ernährung: Bei den Tagungen werden nach Möglichkeit biologische Lebensmittel aus regionaler Erzeugung angeboten. Indem wir dies bei zukünftigen Tagungen weiterführen und sogar noch ausbauen, hoffen wir, immer mehr Menschen zu einer umweltschonenderen Ernährung zu bewegen. Ein ganzheitlicher Ansatz zu mehr Nachhaltigkeit wird auch in Zukunft für die Lindauer Tagungen von grundlegender Bedeutung sein – auch und gerade in einer Welt mit/nach COVID-19. All diese Anforderungen vermitteln wir auch unseren Dienstleistern und sie sind für den Vertragsabschluss mit ihnen relevant.

Vielfalt – IDEA Initiative

Verantwortung bedeutet auch, Vielfalt zu ermöglichen. Jedes Jahr reisen Nobelpreisträger*innen und Nachwuchswissenschaftler*innen aus allen Teilen der Welt nach Lindau – internationaler könnten die Lindauer Tagungen kaum sein. Diese Vielfalt bereichert die Begegnungen ebenso wie der gleichberechtigte und respektvolle Austausch zwischen Generationen, Kulturen und Individuen. Die Lindauer Tagungen und die Menschen, die sie jedes Jahr online oder vor Ort zusammenbringen, stehen für eine offene, gerechte, gleichberechtigte und integrative Art, Wissenschaft gemeinsam zu leben und zu betreiben. Die Ausgewogenheit zwischen den Geschlechtern, die Unterstützung und Sichtbarkeit von Frauen in der Wissenschaft, die Berücksichtigung besonderer Bedürfnisse der Teilnehmer*innen sowie Gebetsräume für verschiedene Religionen sind selbstverständlich.

Wir arbeiten kontinuierlich daran, diese Standards zu gewährleisten und das Wohlbefinden und die Zugangsmöglichkeit für alle Teilnehmer*innen zu verbessern – im engen Austausch mit unserer Community. Nach einem offenen Brief einer Gruppe von Lindauer Alumni der 69. Lindauer Nobelpreisträgertagung 2019 wird ihre IDEA-Initiative (Inclusion, Diversity, Equity, Accessibility – siehe auch Lindauer Blog) weitgehend in bestehende Konzepte für zukünftige Tagungen integriert. Dabei übernehmen die Lindauer Nobelpreisträgertagungen kontinuierlich Verantwortung gegenüber ihren Teilnehmern, den dazu gehörenden Personen und der Gesellschaft insgesamt.

„Mission Education“ und Lindauer Initiativen

Um die Ideen aus Lindau zu verbreiten, wurden im Laufe der Jahre die Mission Education und mehrere Initiativen aus Lindau gegründet. Möglichst viele Menschen an den Bemühungen der Lindauer Nobelpreisträgertagungen teilhaben zu lassen, manifestiert sich in der Lindauer Mediathek – einer leicht zugänglichen Quelle zu wissenschaftlichen Themen für die breite Öffentlichkeit, insbesondere für Studierende und Lehrende.

Weiterführende Links