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Veröffentlicht 16. Juni 2010 von Jessica Riccò

Lindau am Bodensee: Ein kurzer Survival-Guide

Lindau am Bodensee – ein Ortsname aus dem das pure Abenteuer spricht. Bevor du, tollkühner Nachwuchswissenschaftler, oder du, furchtloser Berichterstatter, oder Sie, weiser Nobelpreisträger sich jedoch ins Schwäbische begeben, gilt es diese fünf Sicherheitshinweise zu beachten.

1. Pack den Imkeranzug ein

Oder schütze dich auf andere Art vor hungrigem Fliegengetier. Lindau liegt am Bodensee und die Inselhalle direkt am Wasser. Im letzten Jahr verließ ich die Konferenz nach fünf Tagen mit den Beinen des Elefantenmenschen, nachdem eine Mückenfamilie sich an meinem Blut sattgetrunken hatte. Ich empfehle ja Mückenschutzmittel für Kinder – die riechen gut und sind meist sogar noch günstiger als das Pendant für Erwachsene. Falls du einen Spaziergang durch Wald und Wiesen machst, solltest du dich außerdem vor Zecken in Acht nehmen – die Bodenseeregion gehört zu den FSME-Risikogebieten! 

2. Vergewissere dich, ob du pollenallergisch bist

Falls ja, packe lieber eine Familienpackung Taschentücher ein. Am See ist der Pollenflug zwar nicht so stark, aber die Hotels, in denen wir alle untergebracht werden, liegen mitunter ein Stück weit in der Natur. Will sagen: Ende Juni fliegen noch Gräser- und Roggenpollen durch die Luft und von dort gegebenenfalls in deine Nase. Und die Augen. Und das nervt.

3. Lege dir einen Twitteraccount an

Es soll schon Konferenzteilnehmer gegeben haben, die im Anschluss an die Tagung eine Hypothek auf ihre Wohnung aufnehmen mussten, weil auch das knappgehaltenste Telefonat, wenn es denn transatlantik und zurück ist, die Handyrechnung sprengt. Auch in diesem Jahr werden 683 Teilnehmer aus 70 Ländern erwartet und es empfiehlt sich, eher über das lokale W-Lan in Kontakt zu bleiben, denn über Mobilfunk. Unter twitter.com/lindaunobel erfährst Du immer das Neueste.

4. Führe stets ein Handtuch bei dir!

Und das aus gleich mehreren Gründen. Zum einen natürlich Douglas Adams zu Ehren. Außerdem aber, weil der Bodensee bei gutem Wetter zum sonnen und schwimmen einlädt. Schwimm aber bitte nicht so weit raus – auch wenn der Bodensee so lieb und harmlos aussieht, kann er bei Sturm Wellen von bis zu drei Metern produzieren. Und es wäre ein Jammer dich, tollkühner Nachwuchswissenschaftler, oder dich, furchtloser Berichterstatter, oder ganz besonders Sie, altersweiser Nobelpreisträger in den Fluten untergehen zu sehen.

Übrigens: Viele Hotels in Lindau sind nicht mit Klimaanlagen ausgestattet, darum ist ein Handtuch, mit kaltem Wasser getränkt und auf den matten Leib gelegt, auch hier sehr praktisch.

5. Geh nicht zur Rush Hour essen

Es gibt wirklich keinen Grund für Futterneid – die Mittagspause dauert zwei Stunden und es empfiehlt sich, diese zu nutzen. Das heißt, es ist günstiger nicht direkt um 12.30 Uhr geifernd in Richtung Buffet zu rennen, weil dann bereits 27.897 weitere, hungrige Wissenschaftler dort stehen. Warte lieber eine halbe Stunde, dann ist immer noch genügend Nahrung da.

Ein letzter Tipp noch: Radl mitnehmen lohnt sich! Wer mit dem Zug anreist, sollte doch sein Fahrrad mitbringen – Lindau lässt sich damit wunderbar erkunden und die frische Brise auf dem morgendlichen Weg zur Inselhalle ist doch ein wundervoller Start in den Tag!

Jessica Riccò