Entdeckungen: Ausstellungen auf der Insel Mainau

 Photo: Mainau Island, Photo/Credit: Insel Mainau/Peter Allgaier

Ausstellungsreihe zu Nachhaltigkeitsthemen

Die Ausstellungsreihe „Entdeckungen“ über Nachhaltigkeitsthemen wurde über einen Zeitraum von drei Jahren auf der Insel Mainau realisiert und leistete damit einen wichtigen Beitrag zu den Wissenschaftsjahren 2009–2011. Die drei Ausstellungen zu den Themen Wasser, Energie und Gesundheit wurden durch die großzügige Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ermöglicht.

Wasser – Einführung von Bettina Gräfin Bernadotte aus dem Jahr 2009

Wer die Insel Mainau besucht, merkt sofort, dass es sich um einen außergewöhnlichen Ort handelt: Es ist eine Oase der Naturschönheit und Entspannung, in der Besucher*innen ein Bewusstsein für den natürlichen Rhythmus der Natur entwickeln können. Das hat die Mainau zu einem großen Teil Graf Lennart Bernadotte zu verdanken. Schon früh verspürte er eine besondere Verantwortung für den Schutz und den Erhalt der Umwelt. So setzte er auf der Insel Mainau seine Überzeugung in die Tat um und schuf ein bleibendes Erbe, das die Besucher*innen noch heute sehen: ein einzigartiges Naturerlebnis, ein beliebtes Urlaubsziel und einen Ort der internationalen Begegnungen.

Neben der Insel Mainau hat mein Vater noch ein weiteres besonderes Projekt realisiert: Er war Mit-Initiator der Lindauer Nobelpreisträgertagungen. Seit ihrer Gründung im Jahr 1951 haben sich die Tagungen zu einem einzigartigen internationalen Wissenschaftsforum entwickelt. Die jährlichen Tagungen bieten die Möglichkeit zum Austausch zwischen jungen Wissenschaftler*innen und Nobelpreisträger*innen. Für Graf Lennat Bernadotte war der Dialog zwischen unterschiedlichen Generationen auf dem Gebiet der Wissenschaft zeitlebens von großer Bedeutung – wie auch der Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Er begriff es als Chance, Grenzen zu überwinden und damit die Menschheit voranzubringen.

In diesem Gedenkjahr an meinen Vater freut es mich daher besonders, dass die Stiftung und das Kuratorium für die Lindauer Nobelpreisträgertagungen die Ausstellung „Entdeckungen“ auf der Garteninsel ausrichten. Die Ausstellung verbindet auf eindrucksvolle Weise das Erlebnis von Wissenschaft und Nachhaltigkeit und ist Teil des Wissenschaftsjahres 2009 „Forschungsexpedition: Deutschland“. Vielfältige und abwechslungsreiche Exponate, viele davon interaktiv, machen Forschung erlebbar. Besucher*innen sind dazu eingeladen, ihre Fragen an die Wissenschaft zu stellen und neue Wege im Umgang mit den natürlichen Ressourcen kennen zu lernen.

Forschung braucht Zeit. Dem entsprechend ist auch unsere Ausstellung auf drei Jahre angelegt. Jeden Sommer wird sich die Ausstellung einem anderen Bereich der Nachhaltigkeitsforschung widmen. In diesem Jahr steht ein Element im Mittelpunkt, zu dem die Insel Mainau in besonderer Beziehung steht: Wasser.

Gemeinsam mit Partner*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik ist es dem Kuratorium und der Stiftung gelungen, eine große Vielfalt an Exponaten zusammenzutragen, die sich den vielfältigen Facetten des Themas Wasser widmen. Die Exponate machen die Bedeutung des Wassers für die Menschheit deutlich und zeigen die Beiträge der Forschung auf diesem Gebiet. Auch in den kommenden zwei Jahren können sich die Besucher*innen der Insel Mainau auf interessante Entdeckungen freuen: Im kommenden Sommer steht das Thema „Energie“ im Mittelpunkt, im jahr 2011 dreht sich alles um das „System Erde“.

Topic Water

Dieses Modell zeigt, wie Tsunamiwellen entstehen.

Energie – Einführung von Bettina Gräfin Bernadotte aus dem Jahr 2010

Energie ist ein elementares Thema für Mensch und Menschheit. Es ist von großer Bedeutung für unser tägliches Leben und wir scheinen es als selbstverständlich anzusehen, dass Energie ständig verfügbar ist. Wie wird die Energie der Zukunft aussehen und welche Folgen wird das für unser Leben haben? Mit zahlreichen interaktiven Exponaten und Experimenten zeigt die Ausstellung „Entdeckungen 2010: Energie“, wie Wissenschaft und Forschung an einer sicheren, bezahlbaren und vor allem ökologischen Energieversorgung für die nächsten Jahrzehnte arbeiten. Sie macht faszinierende Themen greifbar und regt Besucher*innen an, Fragen zu stellen und sich auch über neue Wege im verantwortungsvollen Umgang mit Energieträgern zu informieren. Beim Rundgang durch 18 futuristisch anmutende Pavillions erhalten Besucher*innen Einblicke in Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit der Forschung rund um die Energie.

Als fester Bestandteil des Wissenschaftsjahres findet die Ausstellungsreihe „Entdeckungen“ in diesem Sommer zum zweiten Mal statt. Zum Auftakt im vergangenen Jahr drehte sich alles um das Thema Wasser. Wir freuen uns, dass wir mit dieser Veranstaltungsreihe die Forschung zur Nachhaltigkeit noch mehr zum Leben erwecken und dass wir dadurch Graf Lennart Bernadotte, der im letzten Jahr 100 geworden wäre, gedenken.  Als treibende Kraft der jährlichen Lindauer Nobelpreisträgertagungen – die in diesem Jahr zum 60. Mal stattfinden – förderte er den Dialog zwischen verschiedenen Generationen von Forscher*innen. Die Bedeutung der Wissenschaft für die Gesellschaft war Graf Lennart zeitlebens ein wichtiges Anliegen. Mit der Ausstellungsreihe „Entdeckungen“ führt die Stiftung Lindauer Nobelpreisträgertagungen daher gemeinsam mit der Insel Mainau ein Projekt durch, das die Besucher*innen der Mainau für wissenschaftliche Themen und Herausforderungen sensibilisieren soll.

Das „Wissenschaftsjahr 2010 – Die Zukunft der Energie“ zeigt mit einer ganzen Reihe von Veranstaltungen, mit wie viel Kreativität Wissenschaftler*innen an einer nachhaltigen Energieversorgung arbeiten. Die Ausstellungsreihe „Entdeckungen“ wird maßgeblich vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Für dieses Engagement zur Förderung des Dialogs zwischen Öffentlichkeit und Wissenschaft danken die Stiftung und das Kuratorium ausdrücklich Bundesministerin Prof. Dr. Annette Schavan, die die Schirmherrschaft für dieses Projekt übernommen hat.

Neugierde ist die stärkste Antriebskraft. Wir laden Sie herzlich auf die Insel Mainau ein, um die Zukunft der Energie zu entdecken. Wir hoffen, dass Sie beim Testen der Exponate viele neue Entdeckungen machen und über die faszinierenden Einblicke staunen werden. Daher würden wir uns besonders freuen, Sie auch im nächsten Jahr zur Ausstellung „Entdeckungen“ auf der Mainau begrüßen zu dürfen, wenn das Thema „Gesundheitsforschung“ lautet.

Exhibition Energy

Dieses interaktive Exponat zeigt, wie viel Energie die verschiedenen Glühbirnen benötigen.

Gesundheit – Auszug aus der Einführung von Bettina Gräfin Bernadotte und Wolfgang Schürer aus dem Jahr 2011

Gesundheit ist ein wertvolles Gut, das für jeden Einzelnen wie auch für die Menschheit als Ganzes von entscheidender Bedeutung ist. Sie beinhaltet weit mehr als die bloße Abwesenheit von Krankheit und Gebrechen. Weitere wichtige Aspekte sind das Wohlbefinden und die uneingeschränkte Handlungsfähigkeit. Die Ausstellung „Entdeckungen 2011: Gesundheit“ stellt die Beiträge von Wissenschaft und Forschung in den Mittelpunkt. Unterhaltsam, fesselnd und interaktiv wird die Forschung von heute für die Gesundheit von morgen präsentiert. In 18 Pavillons zeigen die Aussteller Technologien und Verfahren für verbesserte Therapien, sie informieren über den aktuellen Stand der Forschung zu Volkskrankheiten wie Diabetes und Krebs und stellen Strategien für die Prävention von Krankheiten und für einen gesunden Lebenstil vor. Eine eigens konzipierte „Info-Tour“ offenbart uraltes Wissen über pflanzliche Heilmittel, das auch heute noch in der modernen Medizin Anwendung findet. Eine Kunstinstallation widmet sich den „Waisenkindern“ der medizinischen Forschung: den seltenen Krankheiten. Anschauliche Exponate und verständliche Hintergrundinformationen sorgen dafür, dass alle Themen sowohl für Erwachsene als auch für Kinder leicht zugänglich sind.

Die Ausstellungsreihe „Entdeckungen“ zu Nachhaltigkeitsthemen wird durch die großzügige Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ermöglicht und ist ein wichtiger Bestandteil der Wissenschaftsjahre 2009–2011. Im „Wissenschaftsjahr 2011 – Forschung für unsere Gesundheit“ wird mit einer ganzen Reihe von Veranstaltungen auf die Gewissenhaftigkeit und Zielstrebigkeit von Wissenschaftler*innen in ihrem Einsatz für die Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit aufmerksam gemacht. Die Ausstellung „Entdeckungen 2011: Gesundheit“ trägt dazu bei, einen notwendigen gesellschaftlichen Dialog über die Ziele, Herausforderungen und Handlungsfelder der modernen Gesundheitsforschung zu initiieren.

Health

Eröffnung der Ausstellung mit Kindern, Bettina Gräfin Bernadotte, Staatssekretär Helge Braun und Prof. Wolfgang Schürer