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Veröffentlicht 4. März 2021 von Daniela Thiel

Unterwegs auf dem Virtuellen Wissenspfad

Die virtuelle Tour startet im Lindauer Stadtpark mit dem Thema Krebsmedizin.

„Spazieren gehen“ ist wohl aktuell die häufigste Antwort bei Fragen nach der Freizeitbeschäftigung. Wenn Sportvereine kein Training mehr anbieten dürfen, Fitnessstudios, Restaurants, Cafés, Museen, Kinos und Theater geschlossen sind – und auch Treffen mit Freunden vermieden werden müssen, sind Spaziergang und Wanderung eine willkommene Alternative. Aber nicht nur im Park oder in der Natur bewegen sich viele Menschen – sondern auch im Internet. Sie lernen Neues, verabreden sich online mit Freunden und Kollegen, nehmen an Online-Konzerten und -Konferenzen teil oder reisen sogar digital an ganz andere Orte.

Der Virtuelle Wissenspfad ist ein solcher Ort im Internet: Hier kann man alle Stationen des Lindauer Wissenspfades ablaufen und die Inhalte der sogenannten Wissenspylone studieren. Der Wissenspfad gehört seit zwei Jahren zum Stadtbild von Lindau. Vor allem auf der Insel im Bodensee trifft man an zahlreichen Ecken auf die Pylone, die sich jeweils einem bestimmten wissenschaftlichen Thema widmen. Im Mittelpunkt stehen die Nobelpreisträger mit ihren Entdeckungen. Der Virtuelle Wissenspfad verlegt diese Tour entlang des Pfades ins Web.

Zu den Vorteilen des Virtuellen Wissenspfades gehören die zusätzlichen digitalen Elemente, die dem Inhalt der Stelen hinzugefügt wurden: In Videos zeigen Nobelpreisträger ihre Arbeit im Labor oder sprechen über ihre Forschung. Jede Station enthält auch einen Bereich, der speziell auf Kinder ausgerichtet die naturwissenschaftlichen Phänomene erklärt.

An der ersten Station kann man einen 3D-Einblick in das Labor von Nobelpreisträger Aaron Ciechanover erhalten (Chemie 2004).

Navigation durch Lindau

„Der Virtuelle Wissenspfad bietet jetzt während der Pandemie die Möglichkeit, Wissenschaft und geschichtliche Aspekte der Stadt Lindau auf unterhaltsame Art und Weise kennenzulernen – ein tolles Angebot für die ganze Familie“, erklärt Sabrina Lummer, Projektleiterin bei den Lindauer Nobelpreisträgertagungen. „Mithilfe einer eingeblendeten Karte kann man die einzelnen Stationen ansteuern oder man folgt einfach den Pfeilen von einem digitalen Ort zum nächsten. Wir freuen uns schon, wenn der Wissenspfad im Rahmen von Führungen wieder vor Ort erlebbar wird, aber im Moment sind virtuelle Inhalte eine beliebte Alternative.“

Der Wissenspfad führt übrigens nicht nur über die Insel und ans Lindauer Festland. Drei weitere Standorte sind auf der anderen Bodensee-Insel, der Mainau, zu finden und eine Bootsfahrt über den See ist immer ein eindrucksvolles Erlebnis. Virtuell muss man zur Entdeckung der Stationen auf der „Blumeninsel“ keine Seefestigkeit vorweisen – selbstverständlich stehen auch die drei dortigen Wissenspylone im Netz zur Verfügung.

Ein Abstecher zum Nobelpreisträger-Steg

Wer sich noch intensiver mit den Persönlichkeiten hinter den Forschungsergebnissen beschäftigen möchte, kann auch den Nobelpreisträger-Steg online besuchen. Auf dem realen Steg wurden sämtliche Nobelpreisträger verewigt, die bisher an einer Lindauer Nobelpreisträgertagung teilgenommen haben. Eine Online-Anwendung bietet die Möglichkeit, viele Nobelpreisträger näher kennenzulernen und etwas über ihr Leben und ihre Arbeit zu erfahren.

Und während sich die Stadt Lindau bereits Gedanken macht, wie der auch in diesem Sommer zu erwartende Besucheransturm zu bewältigen sein wird, ist auf dem Virtuellen Wissenspfad genügend Platz für alle digitalen Besucherinnen und Besucher, die Lindau von der ganzen Welt aus entdecken möchten.

Daniela Thiel

Daniela Thiel gehört zum Kommunikationsteam der Lindauer Nobelpreisträgertagungen.