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Veröffentlicht 20. Juli 2010 von

Lindau – Mein Fazit

Mittlerweile ist ein wenig Zeit ins Land gegangen und, trotz der hochsommerlichen Temperaturen, habe ich mich etwas erholt und wieder an den Uni-Alltag klimatisiert. Aber: Was bleibt? Nach einer Woche Lindau mit so vielen Nobelpreisträgern und noch mehr Nachwuchswissenschaftlern auf einer, fast einsamen, Insel? Erst einmal natürlich das wunderschöne Setting. Die Insel Lindau ist mit seinen knapp 3000 Einwohnern auch ganz ohne Nobelpreisträger eine Reise wert und es ärgert mich fast nicht mehr Zeit gehabt zu haben um neben den Gesprächen am Rande, den Vorlesungen und den Interviews einfach mal die Gegend zu erkunden. Hier und da ein Foto zu knippsen (wie unten im Schmetterlingshaus auf der Insel Mainau) und zu entspannen. Stattdessen bleibt mir Lindau vor allem als Ort des permanenten Schlafmangels im Kopf. Und das aus ganz vielen, tollen Gründen.

Bild aus dem Schmetterlingshaus auf der Insel MainauZum einen wären da die Nobelpreisträger mit ihren Vorträgen. Nicht jeder Preisverdächtig, aber in der Summe überragend gut. Ob das Ada Yonath mit einem sehr anschaulichen und massenkompatiblen Vortrag zum Ribosom, Martin Evans mit seiner Vorlesung zum Mausmodell oder Harald zur Hausen über Impfungen gegen Krebs waren. Tolle Details, oft lustig verpackt und vor allem meist in Geschichten verwoben die mit Begeisterung vorgetragen wurden.

Zum zweiten wären da die Podiumsdiskussionen. Überflüssig wie die Panel zur Wissenschaftskommunikation: Auf dem Podium sitzen und jeder sagt mal kurz etwas dazu wie man Wissenschaft am besten an andere verkauft ist das Gegenteil von Kommunikation. Lehrreich wie die Runde zu Energie & Nachhaltigkeit. Und Inspirierend und lustig wie die Diskussion zum Leben als Wissenschaftler. Ebenfalls alles Dinge die hängen bleiben werden.

Dann bleiben da die unzähligen Gespräche. Mit den Nachwuchswissenschaftlern die nicht nur von ihrer Arbeit und ihrem Forschungsgebiet erzählen. Sondern auch von dem Land aus dem sie kommen, von den Instrumenten die sie spielen, von den Songs die sie lieben. Und davon wie sie die Welt verbessern möchten. Die Gespräche mit den Laureaten von denen viele immer noch aktiv sind und ihre Arbeit nach wie vor lieben, die davon erzählen wie viel Glück dazu gehört um etwas bahnbrechendes herauszufinden und die auch davon erzählen wie Wissenschaft das Bild der Erde nachhaltig verändert.

Und zu guter Letzt natürlich auch das Blog-Team das Tag und Nacht geschrieben, fotografiert, getweetet und korrekturgelesen hat. Es war mir eine wahre Freude mit euch zusammenzuarbeiten und euch kennenzulernen und ich freue mich auf ein Wiedersehen. Das alles war inspirierend, Mut machend und extrem motivierend. Ein großes Danke dafür an alle.

Und nächstes Jahr werde ich die Tagung in Lindau ganz sicher wieder verfolgen. Wenn schon nicht vor Ort dann auf jeden Fall per Stream.